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Rosen
Namen der Rosen

Tabernaemontanus, Jacobus eigentlich Jakob Dietrich, Jacob Ditter / Diether bzw. Jacob Theodor (1522-1590)

Auszug aus dem Kräuterbuch von Jacobus Theodorus Tabernaemontanus anno 1625

Von Rosen / Von den Namen / Von der Natur Krafft und Eygenschafft / Jnnerlicher Gebrauch / Eusserlicher Gebrauch / Von Rosenwasser / Von Rosensafft
Von Rosensyrup / Von Rosenöl / Von Rosensalb / Von Hagbutten

VON ROSEN

Der schönen lieblichen Rosen werden vielerley Geschlecht erfunden/ welche doch in zwey Geschlecht können abgetheilet werden/ also dass etliche zahm seyn/ etliche wild/ kommen mit jhren schwartzlechten unnd zerkerfften Blättern fast uberein/ jhre Stengel seyn hart und holtzecht/ mit viel stechenden Dörnern besetzet: An den kleinen Zweiglein oder Stengeln wachsen rundlechte grüne/ spitzige Knöpfflein/ auss welchen die Blumen herfür schlieffen/ jnnwendig mit viel zarten Härlein besetzet: Nach den Blumen folgen lange/ grüne/ runde Knöpfflein/ welche voll kleiner steinnichten Körnlein seyn/ gantz rauch von Haar oder Wollen/ darinn sie liegen/ welches der Same ist.

An den wilden Rosen findet man auch sonst ein rundes/ häriges Gewächs so man Schlaffkuntz nennet.

Mit dieser Beschreibung kommen sie fast allesampt uberein/ haben jhren Unterscheid an den Blumen/ deren etliche gefüllt seyn/ etliche ungefüllt: Sie werden auch underschieden von wegen der Farben/ dann etliche seyn weiss/ etliche roth/ etliche saarroth/ etliche Leibfarb/ ein theil gelb/ und ein theil auch grün/ deren D. CAMERARIUS gedenckt: Dessgleichen werden sie unterschieden am Geruch/ dieweil etliche einen guten unnd lieblichen Geruch haben/ etliche auch ohne Geruch seyn.

l. Das erste Geschlecht seyn die weisse gefüllte Gartenrosen/ so jederman wol bekannt seyn/ und gar gemein/ werden Lateinisch ROSAE ALBAE genennt.

ll. Das ander Geschlecht seyn die rote Rosen/ entweder saarrot/ blutrot oder braunrot/ seyn auch gar gemein/ haben nicht einen sonderlichen lieblichen Geruch/ riechen doch etwas/ seyn zum theil gefüllt/ zum theil ungefüllt/ werden genennt ROSAE MILESIMAE, ROSAE PURPUREAE und PUNICAE.

lll.lV. Das dritte Geschlecht seyn die Provintz Rosen/ gross unnd klein/ wie an vielen Geschlecht/ seyn von Farben Leib farb/ eines lieblichen Geruchs/ seyn auch wol bekandt/ werden genennt ROSAE PROVINCIALES, ROSAE PERSICAE, INCARNATAE, PURPUREAE, Und weren diese Rosen für den andern zum purgirenden Rosensafft gebraucht.

V. Das fünffte Geschlecht ROSA SINE SPINIS genennet/ hat eine harte/ holtzechte Wurtzel/ auss welcher seine Stengel wachsen eines Manns hoch/ gantz glatt/ unnd ohne Dornen/ oben an den Stengeln gewinnet es seine Knöpff/ an rauhen langen Stielen/ darauss die Rosen schlieffen/ von Farben den Provintz Rosen fast gleich/ eines lieblichen unnd freundlichen Geruchs.

Vl.Vll. Das sechste unnd siebende Geschlecht seyn die weisse Muscatenrosen/ deren etliche gefüllt seyn/ etliche ungefüllt/ den weissen Gartenrosen gleich/ aussgenommen/ dass sie kleiner seyn. Man findet jhrer viel in Welschlandt/ seyn kürtzlich auch in Teutschlandt bracht worden/ pflegen im Herbst und auch mitten im Winter zu blühen.

Und seyn diese Rosen die allerköstlichsten/ nicht allein jhres edlen unnd lieblichen Geruchs halben/ sondern dieweil sie auch den Stulgang bewegen/ so man jhrer drey oder vier vor der Malzeit isst/ wie MATTHIOLUS meldet: Werden von wegen jhres Geruchs Muscatenrosen genennet/ und Damascenrosen/ Lateinisch ROSAE MUSCATAE und Bisenrösslein.

Vlll. Das ander Geschlecht seyn die geele Rosen ohn Geruch/ auch untüchtig zur Artzney ROSA LUTEA genennt/ oder ROSA AEGYPTIA, ROSA VULPINA. Etliche sagen/ dass die Rosen sollen gelb werden/ so man die Ginster pfropffet.

lX. Das neunde Geschlecht ROSA EGLENTERIA genennt/ wächst gar klein und niderig/ mit dornechten Stengeln und kleinen Blättern/ die Rosen seyn gar gering/ weiss/ und wolriechend/ nach welchen ein schwartze Frucht erfolget/ welche sonst an andern roth ist. Wird Lateinisch genennet ROSA PAMPINULA, von wegen der Blätter/ welche sich der Bibinellen vergleichen.

X.Xl. Die zwey letzte Geschlecht/ Heckrosen und Feldrosen genennt/ seyn so gemein an allen Orten/ auch jederman wol bekandt/ dass man sie nicht beschreiben darff deren man etliche findet/ so auch eines lieblichen Geruchs seyn.

Sie werden zum theil in Gärten gepflantzet/ zum theil wachsen sie von sich selbst/ sonderlich die wilde Rosen an Hecken/ unnd auff dem Feld/ fangen im Früling an herauss zu schlagen.

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Von den Namen

Diese zame Rosen heist Lateinisch ROSA. Was den Unterscheid der Namen belanget/ ist bey einem jeden Geschlecht angezeiget.

Die wilde Rose wird auch genennt Feldrose/ Heckrose/ Frawenrose/ Mariendorn/ Kornrose/ Haberrose und Heydrose. Lateinisch ROSA SYLVESTRIS, ROSA ARVENSIS,ROSA CANINA. Die gelbe Härlein in den Rosen/ heissen in officinis, ANTHERA.

Das weisse unden an den Rosen wird der Nagel genennt. Lateinisch UNGUIS.

Das Knöpfflein darauss die Blumen schlieffen/ heisr CALYX.

Die Blättlein dieser Knöpflein werden ALABASTRI genennt/ welcher fünff erfunden werden.

Die Zweiglein der Rosen werden genennt VIBURNA.

Von der Natur / Krafft und Eygenschafft

DODONAEUS und MATTHIOLUS schreiben/ wie auch die Erfahrung gnugsam bezeuget/ dass die Rosen nicht einerley Natur und Substantz seyn: Dann etliche seyn eines jrdischen Elements/ und ziehen zusammen: Etliche aber von wegen der Vermischung der Elementen/ feucht und wässerig/ etliche seyn einer subtilen unnd ärischen Natur/ an Geschmack bitter/ und eines edlen und lieblichen Geruchs/ als die Provinzrosen und Biesamrosen/ welche etwas wärmer an jhrer Natur seyn.Jedoch seyn sie allesampt kalter Natur/ und wie etliche wöllen im ersten Grad/ ziehen auch zusammen. Doch soll man wissen/ dass die frische Rosen mehr Bitterkeyt bey sich haben/ dann die dürre Rosen/ ziehen mehr zusammen.

Die Härlein in den Rosen trucknen auch/ und ziehen zusammen/ aber vielmehr/ dann die Rosen selbst.

(Es werden in der Artzney dreyerley sonderlich gebraucht/ die weissen/ roten und Leibfarben/ und haben die saarroten das beste Lob/ darnach die Leibfarben.)

Jnnerlicher Gebrauch

Dürre Rosen in Wein gekocht/ und etlichmal dess Tags getruncken/ stopffet die Bauchflüsse: So aber ein Fieber da wer/ soll man sie mit Wasser kochen.

Von den gelben Samen

Der gelbe Samen/ so mitten in den Rosen gedörret und klein gestossen/ unnd auff das feuchte Zahnfleisch gestreuwet/ trucknets auss/ und stillet die Flüsse: Derohalben von solchen Sämlein/ Zahnpulver bereytet werden/ das Zahnfleisch zu stärcken/ und die Zähn zu befestigen.

Jst ein sonderliche Artzney wider das Blutspeyen: Mit kühlen Wasser eyngeben/ stillet den uberflüssigen Weiberfluss. Es soll aber solches Sämlein nicht uber ein Jahr lang behalten werden/ und so mans aufftrucknet/ acht haben/ dass es sein gelbe farb behalte/ unnd nicht schwartz werde.

Von den Rosenknöpfflein

Die Rosenknöpfflein in Wasser gesotten unnd getruncken/ ist gut fürn Bauchfluss und Blutspeyen.

Auss diesen Knöpffen brennet man ein Wasser/ welches den rinnenden Augen dienet/ und treffentlich gut ist/ wider alle Bauchflüsse.

Wann man mit dem Wasser unnd Essig von Squillen/ eins so viel als dess andern/ unter einander vermischet/ den Mund stätigs mit waschet/ macht es ein gut Zahnfleisch/ unnd stärcket gar wol die Zähne.

Die rothen Knöpfflein mit jhrem Haar/ Butten (Burten) genannt/ so sie zeitig worden/ soll man stossen/ den Safft herauss trucken/ unnd dürr lassen werden/ gibt ein heylsam Pulver/ zu beyden Flüssen der Weibern/ unnd dem Samenfluss. So man auch diese dürr behaltet/ ehe dass sie weich werden/ und so man die in Wein siedet/ unnd darvon trincket/ hilfft es auch/ dessgleichen wider die rothe Ruhr unnd Blutspeyen.

Die rote Frucht von den wilden Rosen gedörret/ werden wider den Stein von vielen nützlich gebraucht.

Hagbutten in rothem rauhen Wein gesotten/ unnd getruncken/ stopffet den Bauch und alle jnnerliche Blutflüss.

Die weissen Steinlein in den Knöpffen/ unnd in Wein genommen/ unnd mit Zucker zur Lattwergen gekocht/ treiben den Griess und Stein.

Von dem Rosenschwamm

Der Schwamm an den wilden Heckrosen/ ist ein häriger Ballen/ gantz rund und grawbraun/ so etlich Schlaffäpffel/ Schlafcuntz und BEDIGUAR nennen.

PLINIUS schreibet/ dass die Rosenblätter gesotten und getruncken/ verstellen das weiss Gesicht der Weiber.

(Die öbersten und zartesten Giepflein von wilden Heckrosenstauden in Essig gebeytzet/ gleich einem Salat gessen/ ist den Miltzsüchtigen nützlich/ legt auch alle jnnerliche hitzige Geschwulst dess Eyngeweyds.)

Der Schlaffcuntz zerstossen und mit Wein getruncken/ soll ein sonderliche Eygenschafft haben/ den Stein auss dem Leib zu treiben/ wie auch die Knöpfflein und die Stein so darinn liegen/ wie FUCHSIUS und DODONAEUS vermelden.

(Noch kräfftiger sollen seyn zum Stein die Würmlein/ so in demselben Schwamm gefunden werden. Man braucht es auch zu den Kröpffen: und das Würmlein darinn gepulvert/ gibt man eyn/ wider die Würm in Leib.)

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Eusserlicher Gebrauch




Die frische Rosen gestossen/ ohn ausspressung und ubergelegt/ heylen die hitzige Geschwülste/ und die Brandschäden/ leschen auch das wilde Fewr.

Wein/ da gedörrte Rosen in gesotten seyn/ ist gut wider die Schmertzen dess Haupts/ der Ohren/ dess Zahnfleisches unnd der Därmen/ (und der Mutter) die Glieder darmit gewaschen/ mit einem Federlein angestrichen/ oder mit einem Clystir eyngegossen.

(Die frischen Rosenblätter wol zerstossen/ Pflasterweiss ubergelegt/ zwischen dem Nabel unnd Hertzgrüblein/ stärckt den Magen/ nimpt das auffstossen unnd Erbrechen/ unnd stillet allen hefftigen Bauchfluss.)

Ein gut Pflaster wider die rote Ruhr: Nimb eins oder zwey Rockenbrodt/ die röste fast wol

und besprengs mit Essig/ oder mit rotem Wein/ zerstoss und misch darzu Galles/ Eychelhülselein/ Granatschelff und Blüt/ Mespelbaumrinden jedes ii.Untz/ Rosen/ Krafftmeel/ Schlehensafft/ Bolarmen/ TERRAE SIGILLATAE, Drachenblut jedes i.Untz/ machs zu Pulver/ stoss wol unter gedachtes Brodt/ mach ein Pflaster mit Myrten unnd Rosenöl/ Wasser auss Rosenputzen gebrännt oder gesotten/ unnd Essig so viel noth ist zu einem Pflaster/ welches man warm uber den Bauch legen soll.

Dessgleichen soll man auch diss Pflaster uber die Leber legen: Nimb Rosen/ roten Sandel jedes i.Loth/ Spicanardi ein quintl. Gerstenmeel zwey Untz/ Wein von Essig/ so viel zu einem Pflaster noth ist.

Wider die Mundfäul: Nimb Rosen iii.Loth/ Wegrich i.Untz/ gebrännten Alon ein halb quintl. Myrtenkörner halb so viel/ Margrandenblüth und Schelffen jedes i.Scrupel/ lass zimlich wol sieden/ seyhe es durch und gebrauch es wie ein Mundwasser.

Eusserlich an frische Rosen gerochen/ lindert die Schmertzen und Hitz dess Haupts/ wie DODONAEUS meldet/ bringen sie einen ruhigen Schlaff.

(Welche Kindlein umb die Gemächt von Harn roth sind/ denen soll man gedörrte Rosen zu Pulver gestossen einsprengen.

Von den weissen Rosen und den wilden Heckrosen/ ist allein dz aussgebrannt Wasser am gebräuchlichsten.

Die frischen Rosenblättlein und Heckrosen wol zerstossen mit Schweinenschmaltz/ auff die kalen Plätz dess Haupts gestrichen/ macht widerumb Haar wachsen: dann sie kräfftiger zusammen ziehen/ als die andere. Die Blätter eusserlich auffgelegt/ zertheilen alle Geschwulst.

Die Wurtzel von den wilden Heckrosen auffs kleinest zerstossen/ unnd Pflastersweiss auffgelegt/ zeucht auss dem Leib/ Spreissen/ Dorn und Nägel.

Von Rosenwasser und seinem innerlichen Gebrauch




Wann man diss Wasser brennen wil/ soll man den Distillirkolben in kein Aschen oder Sand/ sondern in ein Kessel voll heiss Wasser stellen/ und darnach brennen.

Diss Wasser wird auss allerley Rosen gebrennt/ jedoch soll man einen Unterscheid darinn halten/ unnd so man das Wasser zu Stärckung dess Hertzens/ unnd anderen jnnerlichen Glieder brauchen wil/ soll man das gebrennte Wasser nehmen/ von den edlen wolriechenden Rosen/ dann dasselbige stärckt und kräfftigt das Hertz/ erquickt die lebende Geister/ erhelt die natürliche Wärm/ unnd lindert die fe???sche Hitz.

Das ander Wasser aber von den Heckrosen wird mehr gebraucht/ wann man kühlen/ abstringiren/ und zurück treinen will.

Diss Wasser ist gut denjenigen/ so die rohte Ruhr/ unnd andere Bauchflüss haben/ wie auch den Weibern/ welchen jhre Zeiten zu viel gehen.

Man kan es auch gebrauchen in den hitzigen Febern/ dann es kühlet unnd leschet den Durst.

Es hinderschlegt auch diss Wasser die Schweiss/ darvon Ohnmacht und Mattigkeit dess Hertzens hervorkommen.

Eusserlicher Gebrauch dess Rosenwassers

Wider das Geschwellen der Augenlieder: Nimb Rosenwasser/ weissen Wein jedes zwey Untz/ Aloe/ Saffran/ jedes ein quintlein/ vermische es und wasche darmit die Augenbrauwen.

Es wirdt diss Wasser sehr gebraucht zu den Augenbresten/ unnd sonderlich wider die Röth der Augen.

Wer grosse Augenwehe hat/ der neme Rosenwasser drey Untz/ weiss Lilienwasser ii.untz/ GUMMI ARABICI anderthalb Quint/ oder auch weniger/ darvon thue man etliche Tropffen ins Aug.

Oder dass man neme Rosenwasser iii.Untz/ Milch von einem jungen Weib ein Untz/ zerschlagen Eyweiss ii.Untz/ vermische solches/ und tropffe es in die Augen/ man kan auch leine Tüchlein darin netzen/ und uber die Augen legen.

Auch ist das Wasser für sich selbst gut die Hitz darmit zu lindern. Wider die Hitzblattern: Nim LYCIUM, Saffran jedes anderthalb Quint. Schlehensafft ein Scrupel/ diese Stück zertreibe in Rosenwasser/ und treuffe ein wenig ins Aug.

Wider die zährende Augen: Nimm Rosenwasser vier Untz/ darinn lesche glüendt Goldt/ nachmals thue darzu Aloe/ Weyrauch/ Mastix/ Silberglet/ jedes ein Quintl. lass sieden/ biss der dritte theil verzehret ist/ trucks durch ein Tuch/ und brauche es darnach wie ein COLLYRIUM.

Wider das grosse Hauptwehe/ so von Hitz kompt: Nim Rosenwasser ii.Untz/ Lattich und Magsamenwasser jedes ein Untz/ Rosenöl ein Loth/ Rosenessig ein Untz/ darzu vermische ein Eyweiss/ in diesem sol man leine Tüchlein feuchten/ und uber die Stirn oder Schläff legen.

Wider das Hertzzittern auss Hitz: Nimm Rosenwasser/ Saurampfferwasser/ Borragen unnd Melissenwasser jedes sechs Untz/ beyderley SPECIES DE GEMMIS jedes ein Scrupel/ Hirschhertzenbein/ gebrandt Hirschhorn das nicht gewaschen sey ein halb Quintlein/ Saffran fünff Grän/ guten Rosenessig drey Loth/ solche stück vermische mit einander/ unnd netze Tüchlein darinn/ legs uber das Hertz.

Also auch Rosenwasser/ Wegrich/ Endivien und Odermenigwasser zusammengethan/ darein vermischet ein wenig Wein unnd Rosenessig/ leinen Tüchlein darein genetzt/ und uber die Leber gelegt/ lindert die grosse Hitz derselben.

Auff gleiche weiss gebraucht/ hinderschlegt die Hitz dess Magens/ mit Tüchlein ubergelegt.

(Diese Rosenkuchen/ so nach der Distillirung ubergeblieben/ wirdt auch vielfaltig gebraucht mit Rosenessig/ Rosenöl/ oder Rosenwasser befeuchtet auff das Haupt/ Pulss/ Leber/ uber das Hertz/ unten an die Fusssolen gebunden/ wircket vielfaltige Tugendt.

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Von Rosensafft




DIOSCORIDES schreibet/ man sol die frische Rosen samblen/ die Näglein darvon abschneiden/ in einem Mörser stossen/ unnd den Safft ausspressen/ darnach in Schatten trucknen: Man soll aber darzu nemmen der rohten Rosen/ welche am kräfftigsten seyn. Man pflegt sie auch zu dörren/ unnd alsdann den Safft künstlich mit einem andern LIQUORE ausszupressen.

Dieser Safft hat eine Art zu trucknen unnd zu stopffen/ ist gut wieder die Bauchflüss/ die rohte Ruhr/ die fliessende MENSES, das Blutspeyen und Würgen dess Magens/ (gibt ein kräfftige Augenartzney.)

Wider den Feigwartzenfluss: Nimm Rosensafft ii.Untz/ ii. zerklopffte Eyerklar/ Gyps iii.Quint. reibs in einem Mörser an einander/ und bestreich den Mastdarm darmit.

Wann man diesen Safft wil gebrauchen zum stopffen in der Ruhr und dergleichen flüssen/ sol man jederzeit der gar roten dürren Rosen darzu nemmen.

(Oder bereyt den Safft also: Nim frisch abgeropfft Rosenblätter ohn das weiss so daran ist/ oder mit denselbigen zerstoss/ und truck den Safft darauss: denselbige ohn allen Zusatz lass in einem küpfferen oder Messiggeschirr auff einem linden Kolfewrlein gemächlich sieden in der dicke wie der gemein Honig.

Dieser Safft ist ein treffentliche Artzeney zu aller versehrung dess Halss/ Mundts/ Zahnfleisch/ darmit bestrichen/ auch unter die Gurgelwasser vermischet: dienet auch wider alle versehrung und schäden der heimlichen Orten und Affteren.

In oder ausserhalb dess Fiebers/ mit Essig/ oder ohn denselbigen gebraucht/ dem Krancken den Schlaff zu fürdern/ den Unwillen dess Magens zu stillen: nimpt auch den unruhelichen Schmertzen dess Hauptwehes.)

Von Rosensyrup SYRUPUS INFUSIONIS ROSARUM genennet

Der Rosensyrup wirdt auff mancherley weiss bereitet: Etliche machen jhn also: Nim frische Rosenblätter zwölff Untz/ die thue in ein vergläst Geschirr/ darüber schütte bey dreyssig Untz heiss Rosenwasser/ verwahre es/ darmit es nicht verrieche/ unnd lass acht Stundt stehen/ nachmals seyhe sie/ unnd thue aber/ wie vor/ frische Rosen daran/ lass stehen. (Wo dann solches zweymal geschicht/ ist es zu einem gemeinen Rosensyrup genug: woltest ihn kräfftiger haben/ so thue es zum drittenmal/ und nicht darüber/ sonsten wirdt ein treibende Artzeney darauss/ so den Bauch lindern würde.

Wann es abermals gesihen unnd aussgetruckt ist/ setze zwanzig Untz geläutert Zucker darzu/ unnd siede es gemachsam Syrupdick. (Oder nimm der Brühe fünff Pfundt/ Zucker vier Pfundt/ etliche darmit dieser Syrup weniger siedens bedörff/ nemmen die Brühe unnd den Zucker in gleichem Gewicht.

Welchen Syrup damit du jhn eine lange zeit behalten möchst/ stelle an heisser Sonn/ dass er sich wol erjähre/ nachmals behalt jhn in der kühl.)

Dieser Syrup ist gut den Durst zu leschen/ die unmässige Hitz zu stillen/ die scharpffe hitzige Gall zu mildern/ und den Magen zu stärcken. Er widerstehet auch dem faulen Wesen/ und wirdt nützlich in der Pestillentz gebraucht.

Dieser Syrup mit Saurampffer oder Gerstenwasser vermischet/ lescht den Durst gar wol in hitzigen Schwachheiten der jnnerlichen Glieder.

Andere nemen dess geläuterten Saffts anderthalb Pfundt/ geläutert Zucker auch so viel/ lassen das Syrup dick sieden/ und verwahren es zum Gebrauch.

Dieser Syrup hat eine Art/ dass er den Stulgang erregt/ in dem dass er den Bauch zusammen zeucht.

Es wirdt auch auss den dürren Rosen ein Syrup bereitet/ so man SYRUPUS DE ROSIS SICCIS heist: Nimm dürre rohte Rosen sechs Untz/ daran giess zwölff Untz siedend Wasser/ in einem Geschirr/ das man wol verwahren kan/ lass acht stundt beitzen/ darnach trucks wol auss unnd nim abermals so viel Rosen/ mache die vorige Brüh wiederumb siedend/ geuss darüber/ und lass aber so lang stehen/ also zum drittenmal/ darnach nimm fünff Untz derselben Brüh/ thue darzu iii.Untz Honig/ das lass mit fleissigem verfeymen wol absieden.

Dieser Syrup stopfft den Bauch/ wird sonderlich gebraucht wider das würgen und brechen dess Magens/ wider die Bauchflüss/ die rote Ruhr und die unmässige Weiberzeiten.

Purgierender Rosensyrup SYRUPUS ROSARUM SOLUTIUUS

Dieser purgierende Syrup wirdt auch auff mancherley weiss bereitet: Nimm ein Pfundt rohter oder leibfarber Rosenbletter/ die thue in ein jrrdin Geschirr/ das ein engen Halss habe/ giesse daran ungefähr dreymal so viel siedend Brunnenwasser/ lass acht oder zwölff Stundt stehen/ wol vermacht/ nachmals trucks mit den Händen starck auss/ seyhe die Brüe von den Rosen/ und thue die Rosen hinweg: Nimm abermals solche Rosen wie vor/ unnd giesse die erste Brüh/ aber siedend daran/ lass wie vor stehen/ und ausstrucken/ diss soll etlichmal geschehen neun oder zehenmal/ unnd je öffter je kräfftiger er im purgiren wird: (So du es zum letzten mal abgesihenhast/ lass das Wasser also stehen drey oder vier Tag/ darmit sich die Hefen an boden setzen/ geuss es sittiglich unnd rein ab.) Endtlich thue zu der Brühe halb so viel Zucker/ leutere es im sieden mit Eyerklar/ biss es sauber werde/ alsdann lass Syrupdick sieden. Andere bereyten jhn auff andere weiss.

Es ist auch sonst ein andere weiss vürgeschrieben bey dem Veyelsyrup/ auff welchen schlag man auch eben also einen Rosensyrup bereiten kann/ welcher gleichfals purgirt wie der vorige.

Diese Syrup haben ein Natur und ein Krafft zu eröffnen/ zu reinigen/ und das gelb Gewässer/ wie auch die Gallen durch den Stulgang ausszuführen: Daher er auch unter die MEDICAMENTA CHOLAGOGA gerechnet wird.

Ist für mich gut zu der verstopfften Leber/ hilfft wider die Gelbsucht/ wider die anfangende Wassersucht/ unnd die langwirige Fieber: Aber schwangere Weiber sollen sich dafür hüten/ dann er gemeiniglich das Geäder eröffnet.

Wann man darmit will purgieren/ muss man ein ziemlich grosse Dosin geben/ fast von anderthalb Loth/ biss auff drey oder vier Untz/ nach Gelegenheit der Persohnen: Man muss jhn aber vermischen entweder in einem DECOCTO VULGARI, oder in einer Erbsenbrühe/ oder Geissmolcken unnd dergleichen/ unnd also eintrincken.

Syrupus rosaceus solutiuus compositus

Es wirdt dieser SYRUPUS mit andern Stücken mehr vermischt/ dann AUICENNA bereitet jhn also: Er nimpt Rosensafft zwey Pfundt/ geläuterts Honig vier Pfundt: Scammonea so in einem Quintensafft gebraten ein Untz/ den Honig seudet er mit dem Rosensafft zu einer dicke eines Syrups/ zuletzt vermischet er den rein gepülverten Scammonea darunter: von diesem gibt er von einem halben Loth biss auff fünff Quintlein schwer.

Also kan man zu Aussführung dess zähen kalten Schleims in obgemeldten einfachen Rosen Syrup AGARICUM TROCHISCATUM sieden/ in einem Pfundt dess Syrups zwey Loth dess AGARICI. Zu der schwartze melancholische Feuchte/ acht Loth Senetblätter/ unter ein Pfundt dess Syrups zu Aussführung der Gallen zu einem Pfundt dess Syrups der besten Rhabarbara vier Loth und kochens ein wenig mit einander.

Von purgierender Rosen Lattwewrge

Die Lattwerge gereit also: Nimb dess aussgepressten Saffts von den rohten Rosen/ weissen Zucker/ jedes ein Pfundt unnd acht Loth/ seuds biss der Safft gar nahe verzehre/ darnach vermische folgendts Pulver: Nimm der drey Sandelhöltzer/ Mastix/ jedes anderthalb Loth/ gebrandt/ unnd rein zerrieben Helffenbein/ drey Quintlein/ Diagridii/ drey Loth/ Campfer ein Scrupel/ etliche nehmen an statt dess Camphers/ so viel Hausswurtzelsafft. Diese Latwerge purgiert alle uberflüssige Scharpffe/ Gallen ohn alle Beschwerdnuss von einem halben biss auff ein gantzes Loth/ unnd bleibet zwey oder drey Jahr gut.

Diss wirdt auch mit hart gesottenen Zucker zu harten Täfflein gekocht/ dessen von einem Loth geben wirdt für das drittägig Fieber.)

Von Rosenöl OLEUM ROSARUM




Von den Rosen wirdt auch ein Oel gemacht/ so zu viel Sachen dienstlich ist. Es sol aber diss Oel auss den rohten Rosen/ so noch Knöpff seyn unnd unzeitigem Oel/ wie das Chamillenöl gemacht werden.

(Etliche sieden Rosen in Baumöl/ unnd haltens für Rosenöl: Etliche lassens also ungesotten 14.Tag stehen. Aber Rosenblätter frisch oben abgeschnitten/ in Oel gesotten/ und in einem Glass an die Sonnen gestellt auff 50.Tag/ diss Oel ist das beste.)

Diss Oel hat eine Krafft zu kühlen/ zeucht zusammen/ ist gut wider alle Hitz/ auch zu den verletzten Därmen mit einem Clystir eingegossen.

Wider das grosse Hauptwehe von Hitz: Nim Rosenöl ii.Untz/ Rosenessig ein Loth. Darinnen netze leinen Tüchlein/ unnd schlage sie uber das Haupt: Unnd so die Hitz gar gross were/ kan man Veielöl oder Seeblumenöl darunder mischen.

Ein gute Salbe zu der rohten Ruhr: Nimm Rosen oder Myrtenöl/ Quitten unnd Mastixöl jedes ein Loth/ Galles Rosen/ Granatblüt/ Myrtenkörner/ Bolarmen/ ?astix/ jedes i.Scrupel/ Wachs so viel noht ist zu einer Salben/ darmit man den Magen salben sol.

Wider die Hitz dess Magens: Nim Rosenöl/ Oel von unzeitigen Oliven/ jedes ii.Untz/ weissen Sandel ein Loth. Wachs so viel zu einem Sälblein gnug ist: Darmit sol man den Magenschlundt schmieren/ und jederzeit ein wenig Essig darzu thun.

Zu der erhitzten Leber sol man ein solch Sälblein machen: Nimm Rosenöl/ Veielöl jedes i.Untz/ weissen Sandel ein halb Loth/ Bleyweiss ii.Quint. Essig ein wenig/ darzu thue man ein wenig Wachs/ dass es ein Sälblein werde.

Von Rosensalb UNGUENTUM ROSATUM

Nim frisch schweinen Schmaltz/ so viel du wilt/ das wasche offt mit warmen/ zu letzt mit kaltem Wasser/ stoss gleiches Gwichts Rosen darinn/ lass sieben Tage stehen/ nachmals sänfftiglich absieden/ trucks durch ein Tuch/ thue aber so viel gestossen Rosen darein/ lass wieder 7.Tag stehen/ trucks durch/ wie vor/ mische halb so viel Rosensafft darzu/ und den sechsten theil süss Mandelöl/ und siede es wol ab/ biss der Safft verzehret wird/ darnach rühre sie mit einem höltzin Stössel starck umb biss sie kalt und gantz weiss wird.

Diese Salbe ist gut im hitzigen Hauptwehe/ dienet wol dem hitzigen Magen unnd der Leber/ unnd allen andern erhitzten Gliedern.

Wider die hitzige Geschwulst der Augen/ so von Flüssen verursacht ist: Nim Rosensalb in Rosenwasser aussgewaschen ein Untz/ bereiter THURIAE,ACACIAE, jedes i.quint.mache es zu einem Sälblein/ bestreich eusserlich die Augen darmit.

Es dienet diese Rosensalb auch gar wol wider das hitzige Nierenwehe/ eusserlich darmit geschmieret.

Von Hagbutten Lattwerge

Auss den Hagbutten wirdt ein Lattwerge bereitet/ nicht allein zu der Artzney/ sondern auch zu der Speiss/ an statt einer Salsen/ Nim der unzeitigsten Hagbutten/ schneide sie auff/ nim die rauhen härigen Körnlein herauss/ seude sie in gutem dicken rothen Wein zu Muss/ streichs durch ein rein härin Syb/ setz wider auff/ seude es mit stettigem rühren zu einer Lattwerge. Diss ist ein kräfftige Artzeney die Bauchflüss zu stillen/ stärcket das Eingeweidt. Unter solche Lattwerg können andere stück so zu gemelten Gebrechen dienen/ rein gepülvert vermischt werden.

Der gemein Mann bereitts also: siedens mit Wasser obgemelter mass/ treiben es also durch/ vermischen frischen Most darzu von aussgepresten Trauben/ lassens zu ziemlicher Dick sieden/ welches dem flüssigen Magen/ und denen so zu dem Bauchfluss geneigt sind nützlich ist/ mit dick rotem Wein/ gleich einer Salsen angemacht unnd zur Speiss genossen.)

(Mit frdl. Erlaubnis von Herrn Ruedi Fischbacher)

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