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Heilige Elisabeth von Thüringen (7.7.1207-17.11.1231)
Namenstag am 17.11.
Elisabeth war die Tochter des ungarischen Königs Andreas II. von Ungarn und der Gertrud von Andechs (deshalb auch: Heilige Elisabeth von Ungarn). Im Geburtsjahr von Elisabeth fand der berühmte Sängerkrieg auf der Wartburg bei Eisenach statt.
Dichtung und Legende erzählen von der Anwesenheit des zauberkundigen
Klingsor aus Ungarn und seinem prophetischen Hinweis auf die Königstochter
Elisabeth.
Sie wurde zur Erziehung "in deutscher Umgebung" nach Thüringen
geschickt, gebar ihrem Ehemann Ludwig IV ("der Heilige" 1200-1227), Landgraf von Thüringen,
drei Kinder: Hermann von Thüringen (1222–1241), der später seinem Vater auf dem Thron nachfolgte und Helene von Braunschweig-Lüneburg (1231–1273) heiratete, Sophie (siehe Honorine de Brabant), von der alle noch heute lebenden Nachkommen Elisabeths abstammen und Gertrud (1227–1297), die erst nach dem Tod ihres Vaters zur Welt kam.
Elisabeth lebte auf der Wartburg in Eisenach und kümmerte sich dort um die Bedürftigen und besuchte
Armenviertel. Dies wurde trotz der Unterstützung, die Elisabeth von
ihrem Mann erhielt, von der Familie abweisend betrachtet. Ihr Mann Ludwig
trat dem Deutschen Orden bei und empfing von Konrad von Hildesheim das
Kreuz, um am 5. Kreuzzug teilzunehmen. Er erkrankte dabei im italienischen
Otranto, wurde - schon eingeschifft - in Brindisi wieder an Land gebracht
und starb dort 1227 an einer Seuche.
Nach dem Tod ihres Mannes wurde sie dann von der Familie ihres Mannes von der Wartburg (Rose Wartburg 77) vertrieben bzw. ging freiwillig und führte
bewußt ein Leben in Armut und mildtätiger Liebe zu den Armen.
Mit ihrem Witwenvermögen errichtete sie in Marburg ein Spital und
benannte es nach Franziskus. (In der Unteren Kirche des Franziskus existiert ein Fresko mit Darstellung von Elisabeth und Klara von Assisi (St. Clare). Sie arbeitete dort auch selbst als Pflegerin).
Elisabeth dürfte sich bei der Pflege mit einer Krankheit angesteckt
haben. Sie starb mit 24 Jahren; die letzten drei Jahre ihres Lebens verbrachte Elisabeth als ärmliche Spitalschwester in Marburg. Bereits vier Jahre nach ihrem Tod erfolgte ihre Heiligsprechung.
Die Legende vom "Rosenwunder" (allerdings
weder in der Lebensbeschreibung noch in den großen bekannten Legendensammlungen
verzeichnet) berichtet:
Ludwig, von seiner Umgebung gegen Elisabeths angebliche "Verschwendung"
aufgehetzt, soll seiner Frau, die mit einem brotgefüllten Deckelkorb
die Burg herab stieg, gefragt haben: "Was trägst du da?". "Rosen,
Herr", antwortete sie mit demütiger Miene. Ungläubig sah er selbst
in den Korb und fand statt der eben eingepackten Brote unter dem Tuch lauter
frisch duftende Rosen. Lächelnd ging er davon und ließ
Elisabeth gewähren.
Deshalb wird Elisabeth von Thürigen mit Rosenkorb oder Rosen in der Schürze dargestellt.
"Krone, Brot und Rosen“ - unter diesen drei Begriffen wird das Leben
und Wirken der Heiligen Elisabeth von Thüringen oft zusammengefaßt.
Früher wurden nach altem Brauch an ihrem Gedenktag 19.1.milde Gaben und Geschenke an Bedürftige verteilt. Mancherorts werden auch traditionelle "Elisabethbrote" in Erinnerung an das Rosenwunder der heiligen Elisabeth gebacken.
Schwind Rosenwunder Rosenwunder
Heilige Elisabeth
Sainte Elisabeth
Andere Versionen der Rosenwunder-Legende siehe Rosenheilige
Wegen der sich ausbreitenden Legende vom Rosenwunder der Heiligen Elisabeth von THüringen wurde die Stadt Marburg bald darauf zum wichtigsten Wallfahrtsort Europas nach Santiago de Compostela. Der Strom der Pilger zu ihrem Grabmal unter
der Elisabethkirche machte die Stadt reich und bedeutend, vorübergehend
sogar zur Landeshauptstadt Hessens. Hunderte Kirchen und viele Ordens-
und Krankenhäuser erhielten ihren Namen; besondere Formen der Verehrung
finden sich in Wien.
Elisabeth von Thüringen ist bis heute wegen ihrer Hilfsbereitschaft
für Arme und Kranke sehr populär und Patronin von Thüringen
und Hessen, der Caritas, der Waisen und Witwen, Kranken, Notleidenden sowie
der Bäcker und Spitzenklöpplerinnen.
Seit 1983 ehrt das Thüringer Ministerium für Soziales,
Familie und Gesundheit jährlich zwölf Bürger des Freistaates
Thüringen mit der Auszeichnung „Thüringer
Rose“, in Erinnerung an die Heilige Elisabeth. Damit wird das
ehrenamtliche Engagement von Menschen gewürdigt, die sich in selbstloser
Weise - nicht selten von der Öffentlichkeit ganz unbemerkt
- für hilfsbedürftige Mitmenschen einsetzen. Die Medaille Thüringer
Rose wurde in limitierter Auflage in der ältesten Volkstedter Porzellanmanufaktur
hergestellt.
Bauernregeln für den 17.11.:
St.Elisabeth sagt es an, was der Winter für ein Mann.
Es kündet St. Elisabeth, was für ein Winter vor uns steht.
Linktipps:
In der Wartburg in Eisenach findet man das Fresko
von Moritz von Schwind (1804-1871) "Rosenwunder der Hl. Elisabeth"
Gemälde Sainte Elisabeth de Thuringe von Karl von Blaas 1839
Gemälde St. Elisabeth of Thuringia with roses
Mechthilde von Neuerburg war eine Verwandte der Heiligen.
Elisabeth war verwandt mit Margherita Maria Teresa Giovanna di Savoia (1851-1926) - siehe Rose 'Reine Marguerite d'Italie'
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