|  |
Gertrud Kolmar (10.12.1894-vermutl. März 1943 in Auschwitz)
Milch
- der Rose Frau Karl Druschki gewidmet
Die großen Wolken fahren droben,
Ein Traumgebirg der Karawanken,
Mit wehend aufgerißnen Flanken,
Mit Gipfeln, wülstig und zerstoben.
Die großen Sphinxe lagern oben
Mit schlagend schwarzen Fluggedanken,
Die zottigen, bekrallten Pranken
Dem Abgrundsrande hingeschoben.
Und drunten weint in dumpfer Stunde
Das Kind, die Erde, zuckt und wittert
Nach ihrer Brüste dunklen Inseln.
Sie spalten auf; ein Tropfen splittert
Und knospt auf seinem durst'gen Munde
Und blättert ab in weißem Rinnsein.
|
Weitere Kolmar-Gedichte
Der Dichterin gewidmete Rose Gertrud Kolmar.
Home / zurück nach oben Besuchen Sie auch:
GartenLiteratur Zauberpflanzen Veilchenhomepage Schneeglöckchenhomepage Gartenlinksammlung Facebook Text und Design: Maria Mail-Brandt URL: www.welt-der-rosen.de |