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Rosenzüchter Peter Lambert (1.6.1860-28.2.1939)Die Firma "Lambert & Reiter", später "Lambert & Söhne" wurde von den Brüdern Johann (Jean, 31. 10.1830 - 23.6.1897) und Nikolaus Lambert (1839-1926) und dem Baumschuler Jean Reiter (Rose Frau J. Reiter) gegründet. Sie vermehrten hauptsächlich französische Rosen-Neuheiten. Der Sohn von Nikolaus, Peter Lambert, begann dann selbst zu züchten; "Lambert & Reiter" führte seine ersten Züchtungen 'Moselblümchen' (1889) 'Mosella(1895) ein. 1891 gründete Peter Lambert dann seine eigene Baumschule in Trier, wo er zusammen mit seinem Bruder Nikolaus (18611941) zeitweise etwa 60 Hektar Anbaufläche bewirtschaftete. Verheiratet war er mit Leonie Lamesch, einer Luxemburgerin. Die Hochzeitsreise führte übrigens 1869 zu einer Rosenausstellung in Petersburg unter der Teilnahme der Zarenfamilie. Sie war die Tochter von Jean-Baptiste Lamesch, der 1905 die Rose 'Mme Gustave Metz' herausbrachte). Durch ihn hatte er gute Kontakte zu luxemburgischen Züchtern, die seine Sorten auch verbreiteten (Soupert & Notting, Gemen-Bourg und Ketten Freres). Peter Lamberts Vater war Mitbegründer des 1883 gegründeten Vereins Deutscher Rosenfreunde (VDR, heute GRF), Peter 1891-1911 ihr Geschäftsführer und eine Zeitlang auch Schriftleiter des Vereins. Eine Weile war L. Wilhelm Hinner bei ihm beschäftigt, mit dem zusammen er 'Papa Reiter' herausgab. Zwischen 1900 und 1908 arbeitete Josef Weil ('Marga Weil') bei ihm. Lambert`s Kataloge erschienen in den Jahren 1914-1931 und sind eine wertvolle Fundgrube der bedeutendsten Rosen seiner Zeit. Die "Drei Grazien" - 'Aglaia', 'Thalia' und 'Euphrosyne' - des Hobbyzüchters J. B. Schmidt, von ihm 1896 eingeführt, benutzte er für seine Kreuzungsversuche. Damals gab es keine öfterblühenden Kletterrosen, deshalb hatte Lambert es sich zum Ziel gesetzt, solche durch Kreuzung zu erreichen und u. a. mit seiner Züchtung 'Trier' erreichte er sein Ziel. Lambert selbst schrieb in der Rosenzeitung August 1907: "Aglaia, die gelbe, duftende Kletterrose, die so willig Samen ansetzt, täuschte unsere Berechnungen nicht und gab durch Befruchtung mit der auch harten Remontantrose Mrs. R. G. Sharman Crawfort die ersehnte remontierende, harte und zugleich dankbare und schöne Kletterrose Trier". Eine spätere Chromosomenuntersuchung ergab jedoch, das die 'Trier' durch Selbstbestäubung 'Aglaia' x 'Aglaia' entstanden ist. Datum und Quelle der Chromosomenuntersuchung sind leider unbekannt...."Durch das Erbgut des einen Elternteils von 'Aglaia' der 'Reve d´Or' wurde das rezessive Erbmerkmal des Öfterblühens auf die 'Trier' vererbt. Es erstaunt, dass anstelle der von Peter Lambert beabsichtigten gezielten Kreuzung ein glücklicher Zufall - in der Art eines übersehenen Pollenkorns der 'Aglaia' ein gleich wertvolles Resultat 'das Licht der Rosenwelt' erblicken ließ. Peter Lambert hatte mit der Rose 'Trier' nicht nur eine neue Rosensorte, sondern auch eine neue Gruppe / Rasse bezüglich der Rosenklassifikation erzielt." (Quelle: Die Rose 'Trier' - Artikel von Amèlie Vogel von Daniels & Herbert Müller im Rosenjahrbuch 2004 S. 174 ff) Direkt aus der Rose Trier stammen seine Sorten Fritz Reuter, Geheimrat Dr. Mittweg, Heine, Körner, Lessing und Tip-Top, die wiederum zu Elternteilen wurden. Dabei hat er den Geheimrat Mittweg öfter verwendet als Trier. Pemberton verwendete Trier für seine Danae, Felicia und Moonlight. Der belgische Züchter Louis Lens erzielte mit ihr 'Apricot Bells', später verfolgte Kordes diese Zuchtrichtung weiter, u. a. mit Eva, Rosenmärchen und Hamburg. Tantau erzielte dann mit 'Hamburg' die Märchenland. Fast 200 Sorten gab er heraus; nach ihm benannt sind die "Lambertiana" (oder "Lambert-Rosen"- eine Reihe öfterblühender Kletter- und Strauchrosen. "Sie werden sachlich unrichtig oft als Multiflora-Hybriden bezeichnet. Alle Multiflora-Hybriden sind aber einmalblühend und hierin liegt der wesentliche Unterschied zu den Lambertiana-Rosen. Lambertiana haben die vorher nicht in Kombination vorhandene Eigenschaft des Öfterblühens in Einheit mit einer relativen Frosthärte (zuverlässig nur an geschützten Standorten, in Gebieten mit milderen Wintern wie Weinbauklima). Die Lambertiana-Rosen und die Pemberton-Hybrid-Musk-Rosen sind sehr eng verwandt und könnten - sollten - in eine Rosenklasse zusammengefasst werden , die dann konsequenterweise Lambertiana-Moschata (Lambertiana-Pemberton.Hybrid-Musk) heißen müßten." (Quelle RJB 2004). Am berühmtesten wurde international seine weisse Remontant-Hybride, entstanden aus 'Merveille de Lyon x Mme Caroline Testout' 'Frau Karl Druschki. Auch sie wurde eine wichtige Elternsorte - u. a. von Generale Marie Raievsky, Generaloberst von Hindenburg und Reichspräsident von Hindenburg, Hermann Robinow, Herrin von Lieser und Studienrat Schlenz. Peter Lambert benannte eine ganze Reihe von Rosen nach deutschen Dichtern, wovon die meisten allerdings nicht mehr im Handel sind - siehe Arndt, Gellert, Fritz Reuter, Goethe, Grimm, Hauff, Heine, Hoffmann von Fallersleben, Kleist, Körner, Lessing, Peter Rosegger, Rückert, Schiller, Uhland und Wieland. Als Weinkenner brachte er auch einige "Weinrosen" heraus. Und er war begeisterter Schachspieler - siehe 'Oscar Kordel' und 'Hermann Robinow'. Vor allem spiegelt sich in seinen Rosennamen aber auch ein Stück deutscher Geschichte wieder! 1898 faßten auf seine Anregung die Rosenfreunde auf der Jahreshauptversammlung des Vereins in Gotha den Beschluß zur Anlage eines Vereins-Rosariums. Es sollten alte vom Aussterben bedrohte Rosenarten gesammelt und erhalten werden - das heutige Europa-Rosarium Sangerhausen entstand. Lambert entwarf schon einige Jahre nach Eröffnung des Rosariums eine landschaftlich gehaltene Parkerweiterung. Peter Lambert verbesserte 1893 das Rosenbuch von Hermann Jäger in der 2. Auflage. Ihm gewidmet sind drei Rosen: 'Peter Lambert', 'Rosen-Lambert' und 'Rosenzüchter Peter Lambert'. Seine Witwe 'Leonie Lambert' (geborene 'Leonie Lamesch, Tochter eines Rosenfirmeninhabers aus Dommeldingen / Luxembourg) spendete den Nachlaß einiger seiner wertvollen Rosenbücher dem VDR für das Rosarium Sangerhausen. Ebenfalls eine seiner Frau gewidmete Rose ist die von Welter 1902 gezüchtete Teehybride 'Frau Peter Lambert'.; Welter absolvierte seine Ausbildung bei ihm. Mit Rudolf Geschwind und Gustav Krüger gehört er zu den "Rosenvätern der deutschen Rosenzüchtung". Es gab die Söhne Alfred (Kleiner Alfred) und Peter (Unser Peti) und die Tochter Martha und Martha Lambert - siehe Literaturhinweise). In Trier ist eine Straße nach ihm benannt, die Peter-Lambert-Straße. Ein Nachkomme ist Dr. Jürgen Lambert. 2004 wurde nach der Landesgartenschau Trier im Nells Park ein Lambert-Rosenstammbaumgarten gepflanzt. Hier kann man bis in die Gegenwart nachverfolgen, welche Rosen aus "Trier" hervorgegangen sind. 2015 wurde dort ein Denkmal zu seinem Gedenken aufgestellt. Der Rosenzüchter Peter Lambert in der Presse
Eigene Artikel von Peter LambertVeröffentlichungen über Peter LambertRosige CDs / Rosenlieder - MP3-DownloadsDer Rosenkavalier Rot Sind die Rosen Alles Liebe und Rote Rosen Rot sind die Rosen Semino Rossi Wenn Die Weißen Rosen Blühen von Semino Rossi Tausend Rosen Fur Dich von Semino Rossi |
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