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Rosen
Rosen

Rosenklassen: Einteilungen, Klassifizierungen der Rosenarten und Rosensorten - Rosenzucht, Rosenzüchtung

Wildrosen | Alte Rosen | Moderne Rosen | Einteilung nach Wuchsform, Verwendung, Versandart | Sonstige Einteilungen
siehe auch: Geschichte der Rosenzüchtung

Wer teilt ein?

Eine der ältesten Einteilung findet man im Kräuterbuch von Jacobus Theodorus Tabernaemontanus von 1625 (er spricht von "Geschlechtern"- Rosengeschlechtern).
Seit den Anfängen der Rosenzüchtung im 18. Jahrhundert bis heute sind weltweit über 30.000 Rosensorten entstanden. Sie werden verschiedenen Gruppen zugeordnet, die sich in Wuchs- und Blühverhalten sowie den Pflegeansprüchen (vor allem Schnitt) unterscheiden.

Die intensive Züchtungsarbeit der letzten Jahrzehnte, mit der zahlreiche Züchter Sorten der verschiedensten Gruppen untereinander kreuzten und so die Gruppen derart ineinanderfließen oder sich überlappen, führte dazu, daß auch die Rosenexperten keine exakte Trennung mehr durchführen können. So manche Rose wird deshalb von dem einen in diese und von einem anderen in eine andere Klasse gesteckt. Es gibt bisher keine international bindende Vorschrift über die Klassifizierung und demzufolge sind in verschiedenen Ländern unterschiedliche Einteilungen üblich.

Die wichtigsten Klassifizierungsversuche wurden erarbeitet
1) von der American Rose Society
2) vom Weltverband der Rosengesellschaften (World Federation of Rose Societies) von 1979)
3) vom Verband britischer Rosenzüchter

Die Engländer unterscheiden drei große Hauptgruppen:
1. Arten,
2. Sorten bis 1970,
3. Sorten ab 1970.

Die Amerikaner kennen den Einschnitt nach Einführungsjahr nicht. Sie haben wesentlich mehr Rosenklassen und Untergruppen als die anderen, halten sich etwa an die bisher übliche Einteilung, wobei sie im Gegensatz zu Deutschland oft noch nach Floribunda- und Polyantha-Hybriden unterscheiden, die beide in Europa meist einfach als Teehybriden bezeichnet werden. Bei den Kletterrosen unterscheiden sie je nach Wuchstyp zwischen Rambler und Climber (was sich auch bei uns langsam durchsetzt). In ihrem System wird ein Code aus einer römischen Zahl und einem Buchstaben verwendet, dazu kommt noch ein Farbschlüssel, der aus den Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnung besteht. Demach stellt, um ein Beispiel anzuführen, die Bezeichnung ,,III C or" eine orangerote Floribundasorte dar.

Ganz grob sind sich alle einig, die Rosen in "Wildrosen" und "Gartenrosen" d. h. Kultur-Rosen (Edelrosen) aufzuteilen.

In Deutschland richtet man sich in etwa nach der Klassifizierung des Weltverbandes der Rosengesellschaften.
Zeitlich unterscheidet man neben den Wildrosen: "Alte Rosen" (auch "Antike oder Historische Rosen") und "Moderne Rosen", die jeweils viele Untergruppen bilden.

Zeitliche Einteilung: Wildrosen, Alte Rosen und Moderne Rosen

Wildrosen (botanische Rosen, naturnahe Rosen)

sind botanische Arten, die ohne Zutun des Menschen entstanden sind. Heimat der meisten in der Natur vorkommenden Rosen ist die gemäßigte Zone der nördlichen Halbkugel. Ausnahmen sind einige wärmeliebende Rosen der Subtropen.
Wildrosen gibt es schon zu Urzeiten der Erde.
Heute kennt man etwa 120 Arten, die man auch gern in amerikanische Wildrosen, asiatische Wildrosen und heimische Wildrosen (in Europa etwa 25 heimisch) einteilt.
Auch durch die Natur entstanden natürlich Kreuzungen der Wildarten. Ausgewählte Arten bieten die Wildunterlage für Veredelungen.
Es sind in der Regel einmalblühende Sträucher mit meist einfacher Blüte. Wildrosenpflanzungen sind kostensparend und brauchen nur wenig Pflege. Sie sind gesund, robust und selten krank (deshalb in Naturgarten beliebt), bieten Pollen für Insektenarten wie Schmetterlinge, Bockkäfer, Wildbienen, Hummeln und Rosenkäfer. Die Früchte, Hagebutten, versorgen 19 Säugetier- und 27 Vogelarten mit Herbst- und Winterfutter. Die vitaminreichen Hagebutten sind außerdem auch für den Menschen nützlich; sie lassen sich für Hagebutten-Tee, schmackhaftes Mus und Gelee verwenden (mehr zu Vitaminrosen hier) und werden für Arzneimittel und Körperpflegemittel verarbeitet.
Natürlich kann man sie auch in den Garten pflanzen (wenn man genügend Platz hat, um ihren ausladenden Wuchs sich entfalten zu lassen) - z. B. als einfassende Hecke oder an Böschungen, die sie mit ihren Wurzeln befestigen.
Die wichtigsten Vorfahren unserer Gartenrosen stammen aus Asien und sind mit den Namen von Pflanzensammlern wie Robert Fortune, J. Dalton Hooker, Max Wichura und Ernest H. Wilson verknüpft.
Bekannte Wildrosen sind u. a. Rosa agrestis (Acker-Rose), Rosa arvensis (Kriech-Rose), Rosa canina (Hunds-Rose), Rosa gallica (Essigrose) Rosa glauca (Hechtrose) Rosa jundzillii (Rauhblättrige Rose), Rosa majalis (Zimt-Rose), Rosa pendulina (Alpen-Rose), Rosa pimpinellifolia (Dünen-Rose) , Rosa rubiginosa (Wein-Rose), Rosa scabriuscula (Kratz-Rose), Rosa tomentella (Stumpfblättrige Rose), Rosa tomentosa (Filz-Rose), Rosa villosa (Apfel-Rose), Rosa vosagiaca (Blau-Grüne Rose).
Die sehr kleine westasistische Untergattung Hulthemia umfasst Rosa persica (Syn. Hulthemia persica) sowie deren Hybride R. X hardii; beide werden von Jack Harkness und anderen Züchtern für modernere Kreuzungen verwendet - mehr bei Persian Mystery-Rosen.

Alte Rosen, historische Rosen

Zu den "Alten Rosen" oder historischen zählen Rosen, die einer Rosenklasse angehören, die bereits vor 1867 (der Einführung der ersten Teehybride La France) existierte. Es können also durchaus auch erst kürzlich gezüchtete Rosen sein, die Zugehörigkeit ist nicht am Einführungsjahr zu erkennen. Rosa x alba und Rosa x gallica sind gekreuzt worden, um sie gartentauglicher und attraktiver zu machen (andere Blütezeit, Blütenfarbe, Wuchsform), deshalb rechnet man diese Sorten zu den "Alten Rosen". Die Sortenbezeichnung müßte also korrekterweise den botanischen Namen unter Zusatz des Sortennamens enthalten, was man aber nur noch selten findet. (Beispiel: Rose gallica 'Violacea' wird heute allgemein verkürzt auf 'Violacea'). Film über historische Rosen

Die Alten Rosen kann man in zwei große Hauptgruppen unterteilen:
Alte Rosen I
Die einmalblühenden Gallica sind rote, rosarote oder rosa, selten reinweiße niedrige, gesunde und winterharte Sträucher, die meist süßlich duften; 'Versicolor' ist weiß-rot gestreift. Man bezeichnet Gallica als "Mutter aller europäischen Gartenrosen" oder auch als "Französische Rose", bis ins 19. Jahrhundert als "Gallische Rose" oder "Provinsrose". Sie kann durch Ausläuferbildung allerdings machmal lästig werden. Die meisten Gallicas sollte man in den ersten zwei bis drei Wintern kräftig zurück schneiden, damit sie zahlreiche Triebe aus der Basis und sich so dicht und buschig entwickeln. Barlage zählt 2010 als 5 beste Gallica-Rosen auf: Aimable Rouge, Cardinal Richelieu, Officinalis, Tuscany Superb, Versicolor

Ebenfalls einmalblühend: Alba-Rosen sind Hybriden, deren Abstammung bis heute noch nicht endgültig geklärt ist, die es wahrscheinlich schon bei den Römern gab. Sie gelten als die frosthärtesten Rosen und vertragen Halbschatten, wo sich ihre Blüten sogar länger halten. Typisch ist das graugrüne Laub. Sie sind auch für kalte, hohe Lagen geeignet. Trotz ihres Namens sind nicht alle Albarosen weiß, es gibt auch rosafarbene. Lt. Barlage (2010) sind die 5 besten Alba-Rosen: Felicité Parmentier, Königin von Dänemark, Madame Plantier, Maxima und Semiplena.

Damaszener-Rosen entstanden wahrscheinlich aus R. gallica und R. phoenicia oder R. moschata. Kreuzfahrer brachten sie im 13. Jahrhundert nach Europa. Sie sind vor allem berühmt wegen ihres betörenden Duftes.
"Das Einmalige bei der Damascena-Rose ist ihr Duft, der schönste und reinste Rosenduft. Er beginnt sich leise zu verströmen, wenn die ersten Blütenblätter sich zurücklegen; er hält sich lange in gleicher Stärke, gleicher Weise, gleicher Reinheit (...). Er ist der reinste und zuverlässigste Rosenduft, den ich kenne". (Alma de L`Aigle). Die recht robusten und sehr schönen meist einmalblühenden Damaszenerrosen passen wegen ihres ausladenden Wuches eher in größere Anlagen. Lt. Barlage (2010) sind die 5 besten Damaszener-Rosen: Celsiana, Ispahan, Madame Hardy, Trigintipetala, York and Lancaster

Zentifolien (Centifolia, wörtlich: die Hundertblättrige) sind auf vielen Blumenstilleben des 17. /18. Jahrhunderts abgebildet und gelten als die typische Gartenrose der Urgroßeltern. Sie gehören zu den mutationsfreudigsten Rosen und bringen immer wieder Sports hervor. Auch sie sind noch - bis auf Ausnahmen - einmalblühend, haben aber den stärksten (süßen) Duft der Alten Rosen. Sie benötigen viel Sonne, einen luftigen, nicht zu heissen Standort, da andernfalls die Bildung von Mehltau begünstigt wird. Barlage zählt 2010 Blanchefleur, Fantin Latour und Rose des Peintres zu den besten Sorten.
Eine Untergruppe der Zentifolien sind die Moosrosen - hier zählt Barlage 2010 zu den besten Sorten: Henri Matin, Mme Louis Léveque und Salet. Mehr zu Moosrosen hier.

Alte Rosen II
Öfter blühende (öfterblühende) Rosenfamilien entstanden erst durch das Einkreuzen der öfterblühenden China-Rosen (Chinarosen, Chinensis-Rosen) wie Old Blush und Slater's Crimson China, die im 18. Jahrhundert nach Europa kamen und auch neue Farbnuancen in Gelb und Rot brachten sowie mit Hilfe der nachblühenden Herbstdamaszener-Rose: die Chinensis- oder Bengal-Hybriden bzw. Bengalrosen. Der Name leitet sich von Westbengalen ab. In der Haupstadt Kalkutta, dem Hauptsitz der Ostindien-Kompanie, wurden die aus China kommenden Rosen zwischengelagert, weil sie sonst den Transport nicht überstanden hätten. Die China-Hybriden brauchen allerdings bei uns Winterschutz. Die Bengalhybriden sind Abkommen der Chinensis-Rosen. Wegen ihrer Blühfreudigkeit werden sie auch als Monatsröschen bezeichnet.
Wurden im 18. Jahrhundert nur wenige Sorten in den Gärten und Parkanlagen gezogen, so explodierte das Angebot dann bis 1828 schnell auf über 2.500 Sorten.
Noisetterosen, nach dem Züchter der ersten Sorten benannt, sind duftend, meist kletternd und meist öfterblühend; die erste (heute noch erhältlich) war Blush Noisette. In unserem Klima ist bei Noisette-Rosen ebenfalls fast immer Winterschutz angebracht; solche, die mit Bourbonrosen eingekreuzt wurden, sind eindeutig winterhärter als die mit Teerosen gekreuzten. Die berühmte Maréchal Niel von Pradel gedeiht sogar nur im Gewächshaus / Wintergarten. Mme Alfred Carrière und Meteor sind winterhärtere, heute noch kultivierte Sorten. Mehr zum Züchter Noisette und seinen Rosen.
Es folgten die

Bourbon-Rosen, wahrscheinlich entstanden aus einem Sämling von R. chinensis "Old Blush" und R. damascena var. semperflorens. Je nachdem ob R. chinensis Blut oder R. damascena Blut überwiegt, unterscheiden sie sich in ihrer Eigenschaften. Fast alle duften, bilden keine Hagebutten, da meist stark gefüllt. Die Beliebtheit der sehr zahlreich gezüchteten Bourbon-Rosen - 1858 schon 448 - währte allerdings nicht lange. Überlebt haben bis in die heutige Zeit vergleichsweise wenige - immer noch beliebt z. B. Mme Pierre Oger, Boule de Neige, Honorine de Brabant und La Reine Victoria.
Das genetische Erbe der Bourbon-Rosen allerdings ist noch in den gegenwärtigen Rosen vorhanden - insbesondere die Gloire des Rosomanes mit ihren direkten Nachkommen wie z. B. Gruss an Teplitz ist wertvoller Elternteil.

Dann kamen die Portland-Rosen. Lange war ihre Entstehung unklar - man glaubte, daß die Portland-Rosen Ende des 18. Jahrhunderts von der britischen Herzogin von Portland (1715-1785) während einer Italienreise entdeckt und nach England gebracht worden. Der Rosenexperte Beales stellt fest, dass die Herzogin, deren Namen die erste Portland-Rose (Duchess of Portland) trägt, tatsächlich eine Rosenfreundin war, aber Italien nie bereist hatte. Heute hat man durch DNS-Analysen geklärt, dass sie aus einer Kreuzung zwischen einer Gallicarose und einer herbstblühenden Damaszenerrose - wahrscheinlich in England - entstanden ist. Portlandrosen gemeinsam ist der kräftige und kompakte Wuchs, die mehr oder weniger stark gefüllten duftenden, von weiß über rosa bis fuchsienroten Blüten, die immer etwas versteckt zu mehreren, auf festen, kurzen Stielen dicht über dem letzten Laubblatt stehen. Portlandrosen brachten die ersten reinroten Rosen. Manche blühen durch, bei den meisten ist nach dem ersten Flor bis zum guten Herbstflor eine etwas ruhigere Blühphase. Sie sind sehr frosthart und wenig krankheitsanfällig. Portlandrosen eignen sich gut für moderne Gärten und werden als Anfängerrosen empfohlen. Lt. Anny Jacob die unbestreitbar beste Portlandrose ist Mme Boll. Jacques Cartier, Rose de Resht und Rose du Roi zählt Barlage (2010) zu den besten 5 Portlandrosen. Bekannte heute noch erhältliche Portlandrosen sind auch Arthur de Sansal, Comte de Chambord, Duchesse de Rohan und Mme Knorr.

Schließlich folgten die Remontant-Rosen und Remontanthybriden. Remontantrosen zeichnen sich durch ein Nachblühen aus (sie remontieren"), haben große Blüten mit gutem Duft, sind winterhärter als Teerosen, aber auch größer im Wuchs und stärker belaubt. Farblich zeigen ist von Weiß über Rosa und Karmin bis zu dunkel Rot-braun eine breite Palette; Gelb fehlt aber fast völlig,

Boursault-Rosen - Lange Zeit nahm man an, daß sie aus einer Kreuzung von Rosa pendulina (R. alpina) und einer Chinarose entstanden sind. Bei August Jäger werden sie noch als Alpina oder Alpina-Hybriden aufgeführt. Nach neuesten Erkenntnissen handelt es sich aber um Hybriden von Rosa blanda (die eng mit Rosa pendulina verwandt ist) und einer - unbekannten - Wildrose. Um dieser Unsicherheit aus dem Weg zu gehen, werden sie heute allgemein als Boursault-Rosen oder Boursault-Rambler bezeichnet, nach dem Franzosen Jean-François Boursault (1752 - 1842), einem rosenbegeisterten Schauspieler und Theaterdirektor, der in Paris und Yerres um 1828 die größte private Rosensammlung besaß, die Redoute erwähnte. (Plan seines Gartens in J.C. Loudon: An Encyclopedia of Gardening, 2nd ed. London 1835). Es sind fast stachellose einmalblühende Rambler, die aber auch als üppiger Strauch mit überhängenden Zweigen gezogen werden können. Sie sind äußerst frosthart und gesund, haben rötliche Triebe und eine wunderschöne Laubfärbung im Herbst. Heute sind nur noch wenige im Handel - z. B. Madame Sancy Parabère.

Die erste Teerose erreicht 1810 Europa von Kanton in China nach England. Nur noch wenige - der frostempfindlichen - Teerosen werden heute vermehrt - z. B. an deutschen Teerosen Friedrich Alfred Krupp (1903) und Albert Hoffmann (1904), beide von dem Trierer Züchter Welter, sowie Peter Lamberts Freiherr von Marschall (1903) oder auch Blumenschmidt von J. C. Schmidt (Erfurt). Legendär und immer noch bei Rosensammlern beliebt ist die französische Niphetos. Ebenfalls die Zeit überlebt haben die etwas winterhärteren Teerosen wie z. B. die Triomphe du Luxembourg.
Wegen der Frostempfindlichkeit wurde vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Züchtung eifrig experimentiert, bis schließlich 1867 die erste winterhärtere
Teehybride 'La France' erzielt wurde. 1893, auf einer Ausstellung der Royal National Rose Society in England wurde der Begriff Teehybride allerdings erstmals verwendet (siehe auch: Züchterbiografie Jean Sisley). Inzwischen wird die bisherige starre Festlegung auf das Jahr 1867 als Grenze zwischen alten und modernen Rosen in Frage gestellt; u. a. wird das Jahr 1920 als Beginn der modernen Rosenzucht diskutiert.

Moderne Rosen

Teehybriden, Polyantha, Floribunda, Bodendecker

Die Teehybriden oder Edelrosen bilden jedenfalls die älteste Klasse der "modernen" Rosen. Sie haben nur eine einzelne - meist elegante - einfache oder gefüllte, oft duftende Blüte auf einzelnen Stielen. Der französische Züchter Pernet erreichte mit der Einkreuzung der leuchtend gelben Wildrose Rosa foetida Persian Yellow um 1900 ein neues Farbspiel in den Rosensorten - die eine Zeitlang eine eigene Klasse bildeten, die sogenannten Pernetiana. Zu dieser Gruppe zählen eigentlich ausschließlich Hybriden von Rosa foetida persiana, ddoch oft werden alle Pernet-Ducher-Züchtungen bzw. beliebige gelben Rosen dazu gezählt. Die Pernetiana sind jedenfalls jetzt den Teehybriden zugeordnet.
Heute gilt, daß Rosen, wenn sie einer Klasse angehören, die es 1867 bereits gab, noch als "Alte Rose" gelten; 'Scharlachglut' von Kordes 1952 eingeführt, ist eine Gallica-Rose und da es die Klasse der Gallica-Rosen 1867 bereits gab, also eine "Alte Rose"!

Mehrfachkreuzungen einer Rosa multiflora brachten 1875 eine Rose hervor, 'Paquerette', die ihre vielen Blüten in üppigen Büscheln trug. Diese und die 5 Jahre später eingeführte 'Mignonette' gelten heute als die Grundformen der Klasse der Polyantha (von griechisch polyanthes: vielblütig). Ihre Kennzeichen sind die Doldenblüten oder großen Blütenbüschel und der sehr buschige Wuchs, mit denen man eine flächige Fernwirkung erzielen kann. Polyantha-Rosen sind im allgemeinen duftlos, obwohl es auch hier einige gut duftende Sorten gibt z. B. 'Natalie Nypels' und 'Paulette'. Im Zusammenhang mit den Polyantha-Rosen müssen noch die sogenannten "Compacta-Rosen" erwähnt werden, die von dem niederländischen Rosenzüchter de Ruiter entwickelt wurden. Sie wachsen außerordentlich gedrungen, sind nur 30-40 cm hoch und haben starre Triebe. Es sind die "Sieben Zwerge Rosen" 'Albrich', 'Balduin', 'Bertram', 'Burkhard', 'Degenhard', 'Eberwein' und 'Giesebrecht'. Reine Polyanthas sind bis auf wenige Ausnahmen (z.B. 'The Fairy') durch Floribundarosen verdrängt worden und in Vergessenheit geraten.
Floribunda-Rosen und Polyantha-Rosen werden auch als Gruppe der "Büschelblütigen Rosen" zusammengefasst.

Zu Moschata-Hybriden siehe Ausführungen beim Züchter Pemberton.

Polyanthahybriden (eine bekannte Sorte ist 'Frau Rudolf Schmidt', eine Kreuzung aus großblumigen Polyantharosen mit Teehybriden) bildeten dann die Gruppe der Floribunda.. Diese sind vielblütig, haben eine lange Blühdauer und dazu Blüten, die an Edelrosen erinnern, vor allem, wenn es sich um Floribunda-Grandiflora-Rosen handelt (eine in den USA geschaffene Rosenklasse, die sich bei uns nicht durchsetzen konnte). Es sind meist gute Schnittrosen; sie werden deshalb auch als "Straußrosen" bezeichnet. Die Bezeichnung Floribunda stammt von Dr. J.N. Nicolas, USA und wird seit 1930 benutzt. So gesehen entstand die erste Floribundarose aber bereits 1908 in Deutschland: Es ist die Sorte 'Gruß an Aachen'. Die Entwicklung dieser Gruppe ist eng verbunden mit dem dänischen Rosenzüchter Svend Poulsen, der sich vorgenommen hatte, neue Rosen zu schaffen, welche die kalten skandinavischen Winter aushalten und in kurzen Sommern ein Maximum an Blüten bringen sollten. Seine erste Einführung war 1911 'Rödhätte' 'Rotkäppchen'), dann folgten 1924 'Else Poulsen' und 1925 'Kirsten Poulsen'. Allerdings wurden damals diese Sorten noch als Polyantha-Hybriden bezeichnet. Sie eignen sich für die flächige Pflanzung im Beet oder in der Rabatte, jeweils vergesellschaftet mit Stauden und Gehölzen. Polyantha-Rosen und Polyanthahybriden und Floribundarosen heute zur Gruppe der Beetrosen zusammengefasst. Sie können gut im Kübel gezogen werden und sind gute Schnittrosen. Der Übergang von Beetrosen zur letzten Rosenklasse, den Bodendeckern ist oft fließend.

Ende des 20. Jahrhunderts kam dann die bisher letzte neue Rosenklasse dazu: nach der Wuchsform benannt: Bodendecker-Rosen sind flach niederliegend wachsende, aber auch breit buschige bis bogig überhängende, sich flächig ausbreitende Rosensorten verschiedener Rosenklassen, die meist aus Stecklingen "wurzelecht" vermehrt werden. In den siebziger Jahren des letzten Jahrhundert waren sie voll im Trend. Sie werden als Alternative zu anderen als Bodendecker verwendeten Gehölzen oder Stauden gesehen und suggerieren durch ihren Namen eine pflegeleichte, unkrautfreie Fläche, was aber nicht stimmt, denn Rosen können nicht wirklich als Bodendecker fungieren und Wildkraut unterdrücken. Außerdem sind sie für echte Bodendecker meist zu hoch; deshalb spricht man inzwischen lieber und richtigerweise von Kleinstrauchrosen oder auch von Flächenrosen; nicht alle sind allerdings flächendeckend. Es sind meist robuste, krankheitsresistente Dauerblüher mit unterschiedlichen Wuchsformen: aufrecht wachsend, buschig-niedrig oder flächig-niederliegend. Sie werden vor allem oft im öffentlichen Grün verwendet. Eine beliebte Sorte ist die ADR-Sorte und Weltrose 'Bonica 82'.

Klassische Rosen

Peter Beales prägte den Begriff "Klassische Rosen" und meint damit die Alten Rosen und die heute nicht mehr gängigen Rosen (also auch ältere Teehybriden und Floribundas)

Aufteilung nach Wuchsform, Verwendung, Versandformen

Nach der Wuchsform (Habitus, Erscheinungsbild) und ihrer Verwendung bzw. Verwendungsart spricht man von Wildrosen, Zwergrosen (bis 60 cm hoch), Beetrosen (60-80 cm hoch) (auch: Buschrosen, Rabattenrosen), Edelrosen (70-130 cm hoch), Kleinstrauchrosen bzw. Flächenrosen (80-120 cm hoch) Strauchrosen (höhere, 120 cm bis 2 m hohe und dementsprechend auch breitere Rosen, am besten für Einzelstellung, als Solitär zwischen Stauden) und vor allem Kletterrosen, (Rambler und Climber). Rambler sind - allerdings meist einmalblühende - weichtriebige Kletterrosen (siehe auch Ayrshire-Rosen), die z. B. ohne Hilfe in Bäume klettern können und oft als
Hängerosen, Stammrosen, Kaskadenrosen (ein Stilmittel formierter Romantik), Trauerrosen verkauft werden, weil sie wunderbar überhängend wachsen; siehe auch Boursaultrosen. Natürlich können auch andere Rosenklassen als Stammrosen veredelt werden; als Fußstamm (40-50 cm Höhe - durch den Abstand von der Erdoberfläche Verringerung von Pilzkrankheiten), Halbstamm (60-80 cm Höhe - in Augen- und Nasenhöhe), Hochstamm (90-110 cm Höhe - die klassischen Stammrosen, vor allem kinderfreundlich, da keine Verletzungsgefahr durch Stacheln) oder Hängerosen (140-160 cm - meist Kletterrosen und Bodendeckerrosen, die wunderschöne herabhängende Blütenkaskaden bilden). Sie sind sie durch ihre kompakte Wuchsform gut für kleine Gärten und auch für Kübel geeignet. Die Kronen alter Rosenstämme müssen im Winter - am besten mit Nadelreisig oder Holzwolle - eingepackt werden. Bei ausreichendem Platz kann, gerade bei jungen Rosenstämmen kann der Stamm über die Zapfenstelle zum Boden gebogen und mit Haken befestigt werden. Die laubfreie Krone und die Veredlungsstelle werden dann locker mit Erde bedeckt, der Stamm zusätzlich mit Tannreisig umwickelt. Der Schnitt erfolgt entsprechend der Klasse, denen die Rosen angehören.
Climber haben starke, steife Triebe, die angebunden werden müssen. Oft sind Kletterrosen auch Mutationen nicht-kletternder Arten (Sports); sie sind am Namen Climbing [Sortenname] zu erkennen.
Kletterrosen (sie klettern übrigens nicht, sie "ranken", deshalb ist die Bezeichnung "Rankrosen" oder "Schlingrosen" treffender) können Wände, Mauern, Zäune, Rosenbögen, Balustraden oder eine Pergola begrünen. Als junge Pflanze vertragen Kletterrosen oft sogar Schatten, doch die Blüten recken sich der Sonne entgegen.
Obeliskrosen oder Säulenrosen nennt man nicht so hoch wachsende Kletterrosen bzw. Strauchrosen, die auch an einem Rosenbogen oder an einer Pergola als Kletterrosen gezogen werden können.

Weiter geht es mit Bodendeckerrosen (siehe oben), Zwergrosen (auch: Miniaturrosen, Patio- Rosen, Ruffle Rosen). Kordana ® Zwergrosen (fast nur in Blumenfachgeschäften erhältlich). Oft für eine Verwendung im Wohnbereich entwickelt, eignen sich Zwergrosen für Terrasse, Balkon und als Kübelbepflanzung, als niedrige Beeteinfassung oder als Unterpflanzung zu Beet- oder Kletterrosen.
Diese Aufteilung ist die häufigste in den heutigen Katalogen der Rosenfirmen, die dann auch noch - nach der Art der Versandform - von wurzelnackten oder vorverpackten Rosen bzw. Containerrosen sprechen.

Sonstige Einteilungen:

Offiziell noch nicht anerkannt nennt man die Neuzüchtungen von David Austin, die den Charme der Alten Rosen (oft nur einmalblühend, duftend) mit den Vorzügen moderner Rosen (dauerblühend, größere Farbpalette, aber oft nicht duftend) vereinen: "Englische Rosen". Austin selbst nennt diese Strauchrosen "Neue Rosen nach alter Tradition". Sie waren so erfolgreich, dass die Rosenzüchter auf die Herausforderung reagierten: Meilland mit "Romantica-Rosen" und "Duftrosen aus der Provence", Guillot mit "Les nouvelles Roses Anciennes" bwz. "Rosa Générosa ®", Poulsen mit "Renaissance-Rosen", Kordes mit "Märchenrosen" und Tantau mit "Nostalgie-Rosen". Umgangssprachlich werden diese nostalgischen Rosen oft alle fälschlicherweise als "Englische Rosen" bezeichnet.

Züchter geben mit - teilweise geschützen- Bezeichnungen sogenannte "Reihen" heraus - z. B. die Serie der "Flower-Carpet-Rosen" des deutschen Rosenzüchters Noack, die Malerrosen von Delbard, die "Explorer-Serie" des kanadischen Züchters Dr. Felicitas Svedja oder Country-Flowers (Sievers).

Die Herkunft bezeichnen die "Duftrosen der Provence", oder "Scarman-Rosen" (oder "Ettenbühler-Rosen") des englischen, lange in Deutschland lebenden britischen Züchters John Scarman.
Die ersten Hybriden von Chinarosen und den europäischen Rosen entstanden in den Kolonien: die Noisette-Rose in Amerika, die Bourbon-Rose auf einer Insel im Indischen Ozean. Deshalb spricht man hier von "Kolonialrosen".

Balkon-Rosen, Kübel-Rosen, Zimmer-Rosen beziehen sich auf den Standort, auf die Winterhärte winterharte bzw. frostfeste Rosen. Es gibt Rosen für rauhe bzw. Nord- oder Nordwest-Lagen, schattenverträgliche Rosen, salzverträgliche Rosen. Auf die Verwendung bezogen spricht man von "Schnittrosen" oder auch Vasenrosen. Sie sind lange als Schnittblume in der Vase haltbar.

Nach den Züchtern benannt sind die "Lambertiana-Rosen", Kordesii-Rosen, Geschwind-Rosen

Angaben zur Rosenklasse oder den Zuordnungen der Rosen finden Sie bei den jeweiligen Rosenbeschreibungen!
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